Nach den letzten Qualifikationsläufen hatte ich es schon fast nicht mehr für möglich gehalten, aber jetzt steht er vor mir im Regal … der Pokal. So richtig glauben kann ich es zwar immer noch nicht, aber die Anspannung fällt jetzt so langsam ab und die Realität löst den Traum immer mehr ab.
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die mit mir auf Reisen waren und mich unterstützt haben. Danke auch an die, die ich vielleicht einmal angegrummelt habe, weil es gerade schwer schlecht um meine Technik am Auto stand. Danke auch an alle, die immer für gute Stimmung am Track sorgten und sich ebenso wie ich, nicht unterkriegen ließen.
Die Saison 2013 fing für mich gleich mit einem Streicher an, da die Rennleitung beim ersten Qualilauf in Großheubach anstand. Zu dem Zeitpunkt war das gar nicht so schlimm, denn der Ehrgeiz, den Titel in 2013 zu holen, kam erst viel später, als der MCD V4 richtig gut lief. Das Auto lag zwar schon bei meinem ersten Lauf in Brombachsee perfekt und auch in Steinlach konnte ich die volle Punktzahl holen, doch dann stand das Angebot im Raum, den einzig vorhandenen Prototypen des Elcon IMP4CT zu testen. Der Reiz war so groß, den neuen Elcon einmal zu fahren, dass ich die Gelegenheit einfach wahr nehmen musste. Risiko Prototyp und keine Ersatzteile hin oder her, für mich war es das Abenteuer eines Entdeckers und kein Risiko, denn Gedanken über einen möglichen Meistertitel gab es bei mir da absolut noch keine. Dass es dann aber so enden musste,
fand ich weniger gut, denn der einzige IMP4CT lag für mich fast perfekt, obwohl ich keine Minute Vorbereitungszeit mit dem Auto hatte. Der Elcon verschwand dann wieder nach Holland und in München punktete ich mit meinem MCD V4. Die Eigenbau-Stoßdämpfer machten das Fahrwerk dort so ruhig, dass es schon fast wie eine Spazierfahrt aussah.
Auf der Euro in Spanien bekam ich dann einen der sieben Erstserien-Elcon IMP4CT, der mich anfangs alles, nur wirklich nicht glücklich machte. Kam ich doch gerade noch von einem Rennen, das für mich so was von perfekt gelaufen war, musste ich hier in Alcarrás wieder bei Null anfangen und dem Elcon überhaupt erst einmal das Fahren beibringen. Selbst die lokalen Maschinenbauer boten dem sympathischen Elcon-Team Unterstützung und die Zusammenarbeit in Sachen Technik war auch bei 40 Grad im Schatten erfolgreich.
Für den OR6-Lauf in Ober-Mörlen stand dann die Entscheidung an, ob es jetzt mit dem MCD V4 oder dem Elcon IMP4CT weiter ins Rennen geht. Da ich mit meinem Fuhrpark frei und unabhängig bin, entschied ich mich auf Grund der guten Unterstützung seitens Elcon für den IMP4CT. Das Ergebnis des siebten Laufs reichte dann trotz Schlechtwetter vollkommen aus, um mich jetzt richtig für den Endlauf zu motivieren und den Elcon zu fahren. Da der Endlauf ein ganzes Drittel der DM-Punkte ausmacht, war meine Vorbereitung dementsprechend gut. Eine Woche vorher lag der IMP4CT noch komplett zerlegt bei mir auf der Werkbank und wurde sorgfältig neu aufgebaut. Ich wollte von da an nichts mehr dem Zufall überlassen und wirklich jedes Teil an diesem Auto habe ich mehrfach in Händen gehalten.
Am Ende war es dann ein dritter Platz im Finale des Endlaufes, der mir für den Gesamtsieg reichte. Durch den Rempler in der ersten Runde musste ich leider von Position 9 wieder nach vorne fahren. Ich kam dann zwar schon in Runde 11 an Sven vorbei auf Position 3, aber Dirk und Marc waren vorne sehr gut unterwegs. Zu den Beiden wären noch ca. 10 Sekunden herauszufahren gewesen und dafür war mir das Risiko einfach viel zu hoch. Wo es ging, holte ich noch was raus, konzentrierte mich aber auf eine saubere Fahrweise. Nur Reto war in Leinfelden noch mit einem IMP4CT unterwegs und dank der Unterstützung von Onno und Jan hatte ich zwar genug Reserven, aber jeder noch so kleine Schaden hätte mich den Gesamtsieg 2013 gekostet. Am langen Ende half mir dann aber auch noch das Schicksal, denn eines meiner Vorderräder war nicht einmal verklebt.(vorne rechts)
So sieht er aus, mein treuer Wegbegleiter. Sicher wird es noch hier und da noch eine kleine Veränderung geben, aber bis in die OR6-Saison 2014 ist es ja noch eine Weile hin. Ich bin selbst gespannt, was bis dahin noch so alles passiert und in diesem Sinne „Danke für Eure Unterstützung“
Euer Atze